Unterstützung für das Kulturaustauschprojekt BIRD!

Freitag, 11. Dezember 2009

pflügen und jonglieren

vorvorgestern habe geplfügt, wir wollen kreuter für öl (body lotion) anbauen

vorgestern habe ich jongliert (erst mit meiner kindergruppe, dann mit geld), habe 100€ zur finanzierung eines philosophie studiums verliehen. durch die quarantäne war dieser student einen monat arbeitslos. wie zuverlässig sind die ukrainer? es braucht hier dringend ein mikro-kredit programm, normale zinssätze liegen bei 22%.

gestern habe ich wieder gepflügt (das machen wir hier mit der hand, obwohl wir eine flugmaschiene benutzen könnten um die arbeit zu erleben, "ich arbeite für mich"

heute jongliere ich wieder (erst mit geld, dann mit meiner kindergruppe), organisiere geld für das festival ptach, unserer budget beträgt 13.000€

morgen mache ich urlaub in lemberg

Sonntag, 6. Dezember 2009

So geht es zu...



| Zirkuskids in Nischnje Selischtsche |





| Training im Behindertenheim "Parasolka" |





| Ein stolzes Lied auf die ukrainische Identität |

Sonntag, 29. November 2009

kinderleicht.

es brennt es brennt es ist advent.
und wenn die fünfte kerze brennt
dann hast du... HALT!
dann wohnste in der ukraine und
der weihnachtsmann kommt erst am 31.12.

passiert aber nicht: denn:
advent kennt hier keiner.

frohe ostern

pascal

Freitag, 27. November 2009

Buchempfehlung: "Mein Europa" von Jurij Andruchowytsch

mehr zum Autor:

http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,598380,00.html

Mittwoch, 18. November 2009

was wir wollen

wenn wir die leute hier als "einfach" bezeichnen, sind wir dann "kompliziert"?

Sonntag, 15. November 2009



party, die wir gestern für das dorf organisiert haben, "diskophobia"
wir ist: tania, genia, kollia, ich... das dorf ist: ein haufen betrunkener

Samstag, 14. November 2009

-ohne Titel-

http://www.tagesschau.de/ausland/aids162.html

Freitag, 13. November 2009

Spieltrieb

Büffel werden bis zu 60 Jahre alt. Diese beiden Männer "Jura" und "Picatchu" haben noch keine vier Jahre auf dem Buckel. Mit jedem Jahr kommen neue Hormone dazu.

Mehr unter www.karpaten-bueffel.eu

Donnerstag, 12. November 2009

Montag, 9. November 2009

Preisfrage

Preisfrage: Wer weiß, wer oder was „SCHENGEN“ ist? Hier kann jeder 20-jährige erklären, wie das zu geht bei dem SCHENGENER. Ich kenne wenige Hamburger, die SCHENGEN kennen. DU LACHST und ich frage: Warum sind wir nur so ungebildet?

Mehr zu den SCHENGEREIEN: http://de.wikipedia.org/wiki/Schengener_Abkommen

Sonntag, 8. November 2009

Träumer

...in diesem Land hören die Menschen auf ihr Herz. Warum kompliziert? Glück!

Samstag, 7. November 2009

meine einstellung




was aus der abwrackpremie wurde

Freitag, 6. November 2009

meine Arbeit




Touristenführung für schweizer Touristen auf Büffelfarm (s. Foto)| Zirkusarbeit mit behinderten Jugendlichen im Heim "Parasolka" | Fireshow in CLUB auf Halloweenparty | Behandeln von 200 Schaafen mit spezieller Chemikalie | Reittraining mit Büffeln | Zirkusarbeit mit Dorfjugend | Arbeit als Animateur in Restaurant | Vorbereitung einer großen Party für das ganze Dorf (wurde dann aber wegen Quarantäne abgesagt)

DU, was ist das?

„Pascal, was ist das?“, erst wendet sich mein Kopf, dann mein Körper, schließlich meine Gedanken. Meine Mittbewohnerin fragt sich ob ich die Teflopfanne wirklich ohne Spühlmittel abwasche. Ja, meine liebe – schau hin! „Pascal, was ist das?“ - dieser Satz ist zum Flugwort* geworden, pardon zu einem geflügelten Wort, pardon Sprichwort.

Derzeit lerne ich die russische Sprache und gewöhne mich immer mehr an den transkapartischen Dialekt. Dabei fällt mir auf, dass ich Deutsch und Enlisch immer mehr verlerne. Damit meine Mittbewohnerinnen mich verstehen, muss ich die Sätze in den westliche Sprachen so konstruieren, als wäre ich ein wenig unterentwickelt. Dabei kommt es dazu das wir die Wörter „real“, „after“ und „potamo sto „(Russisch für „deshalb“) beinahe in jeden Satz einbauen. Beispiel Tagesplanung des morgigen Tages:

Ich: Are we going to work with the kids tommorrow.
A: I don't know. Realy. But if its real. I go to work in goverment and after – yes if its real after....
Ich: So tomorrow in the afternoon?
A: If it's real yes.
Ich: You know this word „afternoon“
A: „No, JA NE PONIMAIO.
B: Pascal, was ist das?
Ich blicke mich um. Alles ganz normal.
B: Das Fenster ist auf. Das ist nicht gut.
Ich: Afternoon, thats after Lunch. POTAMO STO JA HOCHTSCHU RABOTIO S DIETI SAFTRA POTATAMO STO NAHSA NUMMA, RESÜMISCHES.
A: If it's real – realy I don't think it's not a problem.
B: Pascal, das ist nicht Gut.

Ich nenne es soziale Abhärtung. Nach diesem Jahr bin ich gerüstet sein für jede soziale Konstellation. DU LACHST, aber versuche dir vorzustellen in einem Haus voller Flugwörter zu leben dessen einzige philosophie es ist das du Eigeninitiative ergreifen sollst. Dieses Haus steht in einem konservativen Dorf das für Eigenintiative nur geringen nährboden bietet. Und die Sprache und Kommunikation wird hier zum spiegel deiner Sozialisation. DU LACHST aber höre noch einmal ganz genau auf diesen Satzt „Pascal, was ist das?“ und du weißt was meine Herausforderung ist.


*= eine neue Kreation meiner Mittbewohnerin

Donnerstag, 15. Oktober 2009

fotos!

ein gedanke.

http://www.facebook.com/album.php?aid=128550&id=532047343&l=42a8772e31

Montag, 5. Oktober 2009

nur ein Bier.

Tagebuch

vom 25.09.2009

23:17


Ich sitze auf den Stufen vor meinem Arbeitsplatz, dem „Club“. Zwei 9-jährige Jungen, meine Zirkusschüler, setzen sich neben mich. „Ti piousch pivo?“, fragen sie mich. Auf die Frage: „Trinkst du Bier?“ antworte ich mit „Njet seischtass.“ „Nicht jetzt.“ Dann fragen sie mich, ob ich rauche. Ich antworte mit „Nein!“. Soviel zum pädagogisch wertvollen Teil unseres kleinen Stufengeplauders. Nun stößt mich der Junge zu meiner Linken an, macht ein Grinsen, ein breites triumphierendes Ich-bín-erwachsen-Grinsen und holt langsam unter seinem Strickpullover eine Ein-Liter-Plastikflasche Bier heraus. Dasselbe Grinsen haben hier noch die 25- jährigen Männer, wenn sie Wodka trinken. Der Junge schaut in meine Augen. Wie werde ich wohl reagieren? Wie, ja, wie? Ich studiere sein Gesicht, präge mir jede Falte ein und setze dann genau dieses Grinsen auf. Verdammt, ich möchte besser sein im Erwachsensein als er und schicke die beiden Jungen mit dem Bier weg. Später sehe ich beide vom Dach des Clubs mir entgegenprosten und weiß, sie und ihr „Pivo“ haben triumphiert, heute. Später werde ich mir von meinem Chef die Erlaubnis holen, ihnen in Zukunft Alkohol wegzunehmen. Zu der heutigen Stunde ist dann auch die Hälfte der Kinder betrunken gekommen. Und ich habe gemerkt, mit Wodka im Blut sind sie leichter anzuleiten. Du lachst, aber heute habe ich zwei Seiten des Alkoholismus kennen gelernt. Ich weiß, dass es eigentlich nur eine Seite gibt. Hier im Dorf verbieten die Dorfältesten ihren Sprösslingen zwar Bier zu trinken, sind aber machtlos, da sie ihnen ein anderes Lebensziel vor-trinken und mit dem Bewusstsein leben, dass Alkohol zwei Seiten hat.

Donnerstag, 17. September 2009

Tagebuch

...aus meinem Tagebuch, erstes Wochenende:

30.08.2009

15:44 Uhr

Babuschka, Babuschkaka, Kakababuschka, Bububabushka“. Ich singe und sammle verfaulte Äpfel vom Boden auf. Die Äpfel haben ein eigenwilliges Innenleben. Ich sehe Würmer, Ameisen und (!) Frösche. Ich werfe die faulen Äpfel in eine Kiste. Manchmal ist es auch nur eine Handvoll Apfelmatsch. „Babababuschka!“ Einige wenige gute Äpfel liegen auch vereinzelt unter den Apfelbäumen, die bringe ich der Babuschka, die sie zum Trocknen viertelt. Aus den getrockneten Äpfeln wird später eine Art Apfel-Erfrischungsgetränk hergestellt - genannt „Kompott“. Einige Äpfel sind innen verschimmelt, einige haben regelmäßige kleine weiße Punkte außen. Fast alle Äpfel leben. Je länger ich mich als Apfelsortierfacharbeiter betätige, desto mehr fällt mir der beißende Geruch der gärenden Äpfel auf. Um die guten Äpfel zur Babuschka zu bringen, muss ich eine kleine Anhöhe hinauf. Mit jedem Atemzug, mit dem den ich den Apfelalkohol inhaliere, schwanke ich mehr. Ich sehe Äpfel - große Äpfel, knackige Äpfel, nackte Äpfel ohne Schale, runde Äpfel, Äpfel mit und Äpfel ohne Stiel. Ich stelle mir vor, in einem Meer aus Äpfeln zu baden, dann in einem Meer aus verfaulten Äpfeln. Mir gefällt die Vorstellung des verfaulten Apfelsudes, in dem ich mich räkle und wälze, suhle, soule, feiere und zelebriere, immer besser. Mit den letzten beiden Äpfeln jongliere ich, reiche sie der Babuschka und wasche mir dann lange, sehr lange die Hände. Noch am Abend wird, da bin ich mir sicher, der fahle, stechende Geruch von Apfelextrakt, der seinen Fäulungsprozess an meinen Händen fortzusetzen scheint, über meinen Händen schweben.

Freitag, 4. September 2009

ticker woche 1

|in die WG eingezogen | riesen haus, alleine in meinem zimmer könnten 3 wohnen | verstehe kein wort der sprache, lerne nachts | komischer rusisch, ukrainisch, ungarisch – karpartischer dialekt | die drei mitbewohnerinnen sind super nett | haben gestern an alle gegenstände in haus den begriff in vier sprachen geklebt (russisch, französisch, deutsch, englisch) | alles sehr kurios hier | morgen apfelernte, saft pressen | ab montag zirkusarbeit | großes problem: das postpaket mit zirkusutensilien, dass ich aus deutschland hergeschickt hatte ist verschwunden in den weiten der ukrainischen post | meine winterjacke war auch drin | falls jemand in großer spendenlaune ist, eine kleine spende um nocheinmal die zirkussachen zu ordern (250€) wäre nicht schlecht | kurioität des tages: fast alle läden hier verkaufen lebensmittel in hugo – boss plastiktüten, warum? | alles gute!

Freitag, 28. August 2009

angekommen

heute angekommen... die ersten erlebnisse mit dem ukrainischen "system" an der grenze.. bin standhaft geblieben und habe keine bestechungsgelder bezahlt... viele nette leute kennengelernt ist bei weitem nicht so arm wie immer dargestellt... aber unglaubliche infrastruktur... from now on this blog will be in english... arrived today... first experiences with the "system" of the ukraine at the border with the patrols.... remained immune against all claims for money as "pramie"... met a lot of nice people... not as poor as presented in the media... infrastructure is special...

Sonntag, 17. Mai 2009

DU --> Ich




Ich bin Pascal. Einige nennen mich Pascali, andere Patze und ein paar mehr "Jesus". DU lachst.
Stimmt aber, solange bis DU mich mit einen neuen Spitznamen rufst. Ja! DU lachst. Aber ein einzelner kann viel verändern. Heute bin ich Pascal und morgen _________. Das liegt in deiner Hand. Genau wie mein Schicksal ab dem 1. September. Werden wir es schaffen, genug Geld zu sammeln, damit die Dorfgemeinschaft von Nischnje Selischtsche in den Westkarparten mich als Freiwilligendienstler aufnehmen kann? Wir müssen auf 4500€ kommen. Hier wird gespendet: Sozialer Friedensdienst Kassel e.V., Ev. Kreditgenossenschaft Kassel, BLZ: 52060410, Konto: 100004464, Verwendungszweck: Nischnje Selischtsche
I'll keep you posted, if you keep me sponsored. Ja! DU lachst, aber wir in der Ukraine können mit Deinem Geld etwas bewegen und Nischnje Selischtsche zu einer besseren Heimat machen.
liferox!

...über das ukrainische Märchen

"Es war mir, als wachte ich auf. Als ich mich umblickte, sah ich in unserer Nähe ein stattliches Ross grasen, ein schönes Ross - es hatte neues Zaumzeug, silberne Zügel, goldene Steigbügel und ein Daunenkissen auf dem Sattel. Ich stieg auf und ritt los, dass die Funken nur so stoben. So ritt und ritt ich über die Steppe und so herrlich schön war es, dass ich sogar anfing zu singen."- Ausschnitt aus dem ukrainischen Märchen "Grizko und der Pan"

Ukrainische Märchen unterscheiden sich von deutschen in zwei Punkten. Während bei den Gebrüdern Grimm der Fokus auf der Erziehung liegt, wird in der Ukraine die Natur und das Essen thematisiert. Außerdem wird immer der belohnt, der eine List begeht und andere reinlegt.

Ja! - DU LACHST. Ich werde herausfinden warum!